Ervin Omic lebt seinen Traum!
Mit 16 Jahren durfte er bereits Trainings mit Superstar Cristiano Ronaldo absolvieren und seit Monaten steht er regelmäßig mit den Stars von Juventus Turin auf dem Trainingsgelände.
Der Oberösterreicher hofft auf eine Perspektive und Vertragsverlängerung beim italienischen Rekordmeister. Für zwei Wochen tritt die "Alte Dame" aber in den Hintergrund, Omic will als Kapitän Österreichs U19 zumindest ins Halbfinale der EM in der Slowakei führen.
"Wir rechnen uns schon Großes aus" - Ziel ist das Halbfinale
"Unser erstes Ziel ist, dass wir ins Halbfinale kommen. In dem einen Spiel kann dann alles passieren, dann stehst du auf einmal im Finale. Wir rechnen uns schon Großes aus", gab sich Omic vor dem Auftaktmatch am kommenden Sonntag (20.00 Uhr/live ORF Sport +) in Banska Bystrica gegen EM-Favorit England optimistisch.
Mit einer großen Portion Selbstvertrauen geht die Truppe von Teamchef Martin Scherb in das Turnier. Nach der erfolgreichen Qualifikation, in der man Dänemark und U19-Rekordeuropameister Spanien eliminierte, rechnet sich Österreichs Nachwuchs große Chancen aus.
"Vom Namen her ist England der größte Favorit des Turniers - aber wir haben mit Spanien auch schon einen Favoriten rausgeworfen. Es wird für uns eine große Herausforderung, aber die Mannschaft hat Bock, wir haben uns das Turnier verdient, jetzt wollen wir auch was reißen", sagte Omic im Gespräch mit der APA.
Österreichs Nachwuchs will aggressiv gegen Konkurrenz dagegenhalten
Der 19-jährige Mittelfeldspieler erwartet einen physisch und spielerisch starken Gegner, den man aber unter Druck setzen will.
"Wir haben einen besonderen Teamspirit, individuelle Qualität, vor allem in der Offensive, und haben eine hohe Intensität im Spiel. Wenn wir vorne anpressen, hat es der Gegner schwer, hinten rauszukommen. Wir spielen das seit der U15, das haben wir im Blut", beschrieb Omic das Erfolgsrezept.
Der Weg über Salzburg und Juventus
Nach der Corona-bedingten Absage der U17-EM 2020 wird das Turnier in der Slowakei sein bisher größtes Turnier und ein weiterer Meilenstein in einer Nachwuchs-Laufbahn, die ihn von Ried/Innkreis über die Salzburger Red-Bull-Akademie zu einem der größten Klubs in Europa geführt hat.
Omic wechselte mit 13 Jahren von seiner Heimatstadt nach Salzburg, "wo ich richtig viel gelernt habe. Mit 16 klopft Juventus an, das war eine schwierige Entscheidung. Aber ich bin voller Überzeugung nach Italien gegangen und bereue keinen Tag".
Größter Fürsprecher für den Wechsel war sein älterer Bruder Denis, der in der Nachwuchsabteilung von AS Roma spielte, ehe eine Knieverletzung seine Karriere beendete. "Er war der, der mich am meisten überzeugt hat, dass ich den Schritt mache. In den ersten zwei, drei Wochen war er auch in Turin mit und hat mir geholfen, dass ich mich gut einlebe", erzählte Omic.
Omic erhofft sich Stammplatz bei Juventus
Schon im Alter von 16 Jahren durfte er erstmals mit ersten Mannschaft von Juventus mittrainieren, damals noch u.a. mit Superstar Cristiano Ronaldo.
Mittlerweile ist er mehrmals in der Woche in den Trainingseinheiten von Massimiliano Allegri dabei. "Das ist eine super Erfahrung, da lernt man richtig viel", sagte der Innviertler, der sein Glück manchmal schwer fassen kann.
"Ich realisiere es bis jetzt nicht richtig. Wenn ich mit Freunden rede, sagen die du hast mit Dybala, Ronaldo, Bonucci, Chiellini trainiert. Ja, habe ich, aber für mich ist das Gefühl vielleicht nicht so wie für sie, man gewöhnt sich daran. Aber es ist immer ein besonderes Gefühl, wenn man auf dem Platz steht und rundherum sieht man nur Stars", erklärte Omic.
Dieses Gefühl will er noch länger haben. Sein Vertrag läuft mit Monatsende aus. "Es gibt viele Gespräche. Aber ich habe gesagt, ich will jetzt gar nichts hören, es zählt nur das Nationalteam und die EM", betonte er den Fokus. Erst danach will er sich mit den Plänen, die Juve mit ihm hat, befassen. "Wer bei Juventus spielt, will in die erste Mannschaft kommen. Ob sich das so ergibt, muss man sehen. Aber das wäre mein großes Ziel", sagte Omic.