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ÖSV-Rennsportchef Pfeifer: Bin für WM "guter Dinge"

Trotz Personalsorgen bei den Herren sieht ÖSV-Rennsportchef Marko Pfeifer sein Speed-Team nach dem Hahnenkammwochenende in guter Verfassung.

ÖSV-Rennsportchef Pfeifer: Bin für WM Foto: © GEPA

Vollends zufrieden ist nur Vincent Kriechmayr aus den Kitzbühel-Abfahrten herausgegangen.

Als Sieger und Fünfter legte der Oberösterreicher einen überzeugenden Auftritt hin. Nach dem verletzungsbedingten Saisonende von Julian Schütter gehen ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer in Hinblick auf die WM aber die Speedfahrer aus.

"Es wäre für ihn eine gute Chance gewesen, Erfahrung zu sammeln. Wir müssen mit den Topathleten das Beste rausholen. Im Endeffekt zählen die Medaillen."

Pfeifer steht zum eingeschlagenen Weg, viele Optionen bietet die Personalsituation nach den vielen Ausfällen und dem Rücktritt von Dreifach-Olympiasieger Matthias Mayer ohnehin nicht.

"Unsere Grundsituation ist, dass wir viele, viele Verletzte haben. Wir stehen zusammen, wir bauen Junge auf, deshalb bin ich bei der WM auch guter Dinge.

Schwarz könnte WM-Quintett komplettieren

Wir haben drei gute Speedfahrer. Und man sollte Schwarz nicht vergessen. Der kann sicher überraschen."

Weltmeister Kriechmayr, Otmar Striedinger, Daniel Hemetsberger, dazu Stefan Babinsky und Marco Schwarz könnte das WM-Quintett lauten - wenn sich nicht noch Andreas Ploier im Training aufdrängt.

Und vielleicht gelingt auch Daniel Danklmaier ein starkes Comeback. "Er trainiert wieder mit der Mannschaft, dann werden wir entscheiden, ob Cortina ein Thema ist.

Es wäre ein bisschen eine Hoffnung, aber klar kann man von ihm keine Wunderdinge erwarten", erklärte Pfeifer.

Kriechmayr auch in zweiter Kitz-Abfahrt vorne mit dabei

An Entschlossenheit mangelte es Kriechmayr auch im zweiten Rennen auf der Streif vor 45.000 Zuschauern nicht. Ausreden ließ er nicht gelten, auch nicht die Unterbrechung vor ihm wegen eines Sturzes.

"Das U-Hakerl hätte mir besser gelingen können. Da spielt es keine Rolle, ob ein Schnee drinnen ist oder nicht." Den Vortageserfolg hatte er im Starthaus ausgeblendet. "Was gestern war, ist vergessen."

Die Siegerehrung sei ein schöner Moment gewesen, aber am emotionalsten ist jene in Hinterstoder nach dem Super-G-Sieg 2020 in Erinnerung.

Kriechmayr liegt im Abfahrtsweltcup als Zweiter 156 Punkte hinter dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der am Samstag die zweite Abfahrt auf der Streif gewann.

Striedinger und Hemetsberger punkten angeschlagen

Trotz Infekts ließ Striedinger dem 14. Rang vom Vortag einen sechsten folgen, es war sein bestes Saisonergebnis.

Daniel Hemetsberger rehabilitierte sich für Platz 33 trotz Knieschmerzen mit Position acht und hofft mit "warmer Badewanne und Infrarot" in ein paar Tagen wieder fit zu sein.

"Ich habe es ihm gewünscht und gehofft. Er hat es echt meisterlich gezeigt", sagte Pfeifer über Kriechmayr, den er wegen Auftretens und Skifahrens über die gesamte Woche für einen Sieg ganz oben stehen hatte.

"Ich habe mir gesagt, wenn er es jetzt nicht gewinnt, dann weiß ich auch nicht. Er ist in einer Topform. Ich glaube, er hat es gespürt, dass heuer die Chance da ist. Du spürst das als Athlet, du bist super drauf, und dann gehst du auch dieses Risiko ein, du fühlst dich auch stabil genug, das zu gewinnen."

Kriechmayr und Kilde sind die einzigen, die in diesem Winter Abfahrten gewonnen haben. Der Norweger fünf, der Österreicher drei. Kein Zufall also, dass sich das Duo auch das Abfahrtsdoppel auf dem Hahnenkamm aufteilte.

Kilde nach Beinahe-Crash eiskalt

Nach dem Fast-Ausfall nach der Traverse am Freitag bekam Kilde für seinen Ritt am Samstag viel Respekt.

"Ich war selbst gespannt auf die Schrägfahrt. Das sind diese Ausnahmekönner, die das mental wegblenden können. Da so andrucken, bei dem Wetter und mit den ganzen Sachen, das war bewundernswert und beeindruckend", sagte Pfeifer.

Klar müsse der Vorfall am Vortag im Kopf arbeiten, aber vielleicht habe ihn dies noch aktiver gemacht.

ÖSV mit starker mannschaftlicher Leistung 

Mit drei in den Top acht sei es am Samstag "ein Megaergebnis" aus österreichischer Sicht geworden, sagte Pfeifer, der sehr wohl auf die Unterbrechungen vor Kriechmayr und Striedinger und den bremsenden Schnee hinwies.

"Mannschaftlich war das cool. Wie schnell es geht, sieht man, von den Schweizern war der beste Zehnter." Mehr erwartet habe er sich von Babinsky (43., 32.), keine Chance mit seiner Nummer habe Ploier gehabt.

"Skifahrerisch bin ich mit ihm zufrieden." Weh tue freilich das Saisonende von Schütter nach Kreuzbandriss und Meniskusverletzung im linken Knie.

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