Noch ist die Weltcup-Saison 2023/24 nicht ganz zu Ende, dennoch stellt der ÖSV bereits die Weichen für den kommenden Winter mit dem Highlight Heim-WM.
Die ersten Personal-Entscheidungen sind bereits gefallen, weitere werden in den kommenden Wochen folgen.
Eine besonders interessante Personalie, die der heimische Skiverband im Auge hat, ist Kurt Kothbauer.
Der gebürtige Oberösterreicher ist seit sieben Jahren Konditionstrainer von Superstar Marco Odermatt, mit Saisonende trennen sich die Wege.
Kothbauer sei beim ÖSV "absolut ein Thema", bestätigt Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer am Donnerstag bei einem Pressetermin in Hinterglemm. "Wir haben darüber geredet, der Name ist beim Alpin-Direktor schon gefallen. Es ist auch Kontakt mit ihm aufgenommen worden", berichtet Pfeifer.
Schweiz trauert Kothbauer nach: "Verlieren einen ganz wichtigen, hochgeschätzten Mann"
Kothbauer sei eine "interessante Personalie". "Dass man so einen gerne an Bord holen würde für was Längerfristiges, da braucht man nicht reden. Das wäre sicher eine Bereicherung für den Verband", sagt Pfeifer.
Der ehemalige Kugelstoßer und Diskuswerfer Kothbauer hat in den 90er-Jahren bereits Hermann Maier beim ÖSV gestählt, zuletzt arbeitete er sieben Jahr mit Odermatt. Der Schweizer Superstar legte unter dem Oberösterreicher eine körperliche Transformation hin, die der Grundstein für seine Erfolge ist.
"Ich habe Kurti enorm viel zu verdanken, seine Trainingsmethoden sind absolut genial", erklärte Odermatt zuletzt gegenüber dem "Blick".
"Kurt war bei uns brutal beliebt. Er lebt seinen Job voll, egal wo er ist. Wir verlieren da einen ganz wichtigen, hochgeschätzten Mann", erklärt der Salzburger Hans Flatscher, Alpin-Direktor der Schweizer, gegenüber LAOLA1.
Flatscher: "Die Schweiz ist wie Österreich zum Erfolg verpflichtet" >>>
ÖSV würde Kothbauer zum "Kondi-Häuptling" machen
Kothbauer sucht sich regelmäßig neue Herausforderungen, die sieben Jahre bei Swiss Ski seien laut Flatscher "eh eine Ausnahme" gewesen. "Das ist seine Philosophie, das war auch in Österreich schon so."
Kothbauer deutete rund um seinen Abschied aus der Schweiz an, sich künftig einen neuen Athleten suchen zu wollen, den er besser machen könnte.
Der ÖSV könnte sich hingegen vorstellen, den Oberösterreicher als "Kondi-Häuptling" zu installieren. "Der vielleicht einen Leitfaden vorgibt, was wir noch optimieren können. Kurt hat einfach eine gewaltige Erfahrung", weiß Pfeifer um die Qualitäten seines Landsmanns.
Ob sich Kothbauer auf den Job beim ÖSV einlässt, bleibt abzuwarten.
ÖSV-Abfahrts-Trainer bleiben
Fix sind hingegen bereits andere Personal-Entscheidungen bei den ÖSV-Männern.
Wie Pfeifer berichtet, bleibt das Trainer-Team im Speed-Bereich in der aktuellen Konstellation bestehen. Sepp Brunner und Werner Franz werden auch in der kommenden Saison die beiden Speed-Gruppen trainieren.
Bei Brunner war zuletzt mit einem Abgang spekuliert worden. "Sepp hat während der Saison überlegt, wie es für ihn persönlich weitergeht. Ich habe dann auch ein bisschen spekuliert, wer eine Option wäre, wenn so ein erfahrener Trainer zurücktreten würde. Sepp hat dann aber gesagt, er will unbedingt noch ein Jahr machen", erklärt Pfeifer.
Für den ÖSV-Cheftrainer stehen vor der WM-Saison 2024/25 "die Ruhe und die Konstanz im Vordergrund".
Außerdem seien nicht die Trainer schuld an der schwachen Abfahrts-Bilanz der ÖSV-Männer. Vor dem letzten Saisonrennen steht nur ein einziger Podestplatz durch Vincent Kriechmayr zuletzt in Kvitfjell (2.) zu Buche.
"Es waren verschiedene Ursachen, wir können Läufer nicht neu rausschnitzen. Die Trainer haben nicht versagt, so dass ich sagen würde, man muss an den Trainern rütteln", sagt Pfeifer.